Praxis für
Hypnose- und
integrative
Traumatherapie

Margit
Ennen

Was ist ein Trauma? Verständnis für eine unsichtbare Verletzung.

29. 3. 2024

Was ist ein Trauma? Verständnis für eine unsichtbare Verletzung.


Im alltäglichen Sprachgebrauch sind es meist physische Wunden wie Schnitte, Prellungen und Knochenbrüche, an die wir denken, wenn von Verletzungen die Rede ist. Jedoch bleiben nicht alle Wunden der menschlichen Erfahrung an der Oberfläche; einige der tiefsten und schmerzhaftesten sind die, welche unsichtbar im Inneren liegen. Ein seelisches Trauma – eine emotionale Verletzung – entsteht in einem überwältigenden Moment der Angst und der Bedrohung, der uns scheinbar lähmt und in unserem innersten Kern erschüttert.

Wenn man sich eine psychische und physische Verwundung im Kontext eines Gefahrenmoments vorstellt, wird häufig der Kampf- oder Fluchtinstinkt aktiviert. Diese beiden Reaktionen sind tief in unserem Nervensystem verankert und zielen darauf ab, unser Überleben zu sichern.

Aber was geschieht, wenn diese natürlichen Verteidigungsreaktionen unterbunden werden? Was geschieht, wenn wir wie eingeklemmt oder festgehalten werden und weder kämpfen noch flüchten können, wie in dem Augenblick eines Unfalls oder während eines einschneidenden medizinischen Eingriffs bei einem Kind ?

 In solchen Fällen bleibt die Energie dieser ungelebten Impulse zurückgehalten, und das kann zu einem chronisch erhöhten Anpannungsniveau führen: innere Unruhe, Nervosität und eine überwältigende Rastlosigkeit, die uns nicht zur Ruhe kommen lässt.

Es ist, als würden wir mit Vollgas und zugleich angezogener Handbremse durchs Leben fahren – zuweilen energiegeladen und doch gleichzeitig wie gelähmt. Diese Erregung tritt dann auch als erhöhte Reizbarkeit, Schreckhaftigkeit, Konzentrationsprobleme und Schlafstörungen zu Tage.

Doch Traumata können in verschiedenen Formen auftreten. 

‌Ein Verlusttrauma entsteht durch das schmerzhafte Erleben der Trennung oder den unwiederbringlichen Verlust eines geliebten Menschen, wobei Gefühle von Wut, Trauer und Einsamkeit resonieren können. 

Das Existenztrauma, oft begleitet von Todesangst, kann eine innere Erstarrung bewirken, bei der Gefühle heruntergefahren werden, um das Überleben zu sichern. 

Im Bindungstrauma wiederum spiegeln sich die überwältigenden Emotionen einer unsicheren Bindungserfahrung aus der Kindheit wider.

Ein Symbiosetrauma entsteht, wenn unser Bedürfnis nach tiefster Verbundenheit verletzt wird, was zu zerstörerischen Abhängigkeiten oder zum kompletten Rückzug führen kann. Das Geburtstrauma, das Babys und Eltern betrifft, kann durch komplizierte Geburtsprozesse entstehen und sich später in vielfältigen Ängsten und Empfindlichkeit äußern.

All diese traumatischen Erfahrungen bilden oft den Kern zahlreicher psychischer Leiden und äußern sich durch eine anhaltende Überaktivität des Nervensystems. Die echte Herausforderung in der traumatherapeutischen Arbeit liegt darin, die betroffene Person durch den Aufarbeitungsprozess zu begleiten und das Nervensystem so zu stabilisieren, dass innerer Frieden und eine tiefere Verbindung zu sich selbst wieder möglich werden.

Das Ziel einer Traumatherapie ist, einen geschützten Raum zu schaffen, in dem das Trauma behutsam bearbeitet werden kann, um die Selbstregulationsfähigkeit des Körpers und der Psyche wiederherzustellen. Nur durch spezialisierte und sensible traumatherapeutische Methoden können wir die lähmende Handbremse lösen, die uns daran hindert, frei und unbelastet zu fahren, und uns so auf den Weg der Heilung und der inneren Verbundenheit begeben.

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