Praxis für
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integrative
Traumatherapie

Margit
Ennen

Wenn Ängste übermächtig werden

5. 2. 2023

Wenn Ängste übermächtig werden

„Angst verhindert nicht den Tod. Sie verhindert das Leben.“ 

Angst beeinträchtigt uns auf unterschiedliche Art und Weise, vom vagen Unbehagen oder Kloß im Hals, bis hin zu Schwindel erregender Panik. Die Aufgabe der Angst und ihr einziges Interesse ist es, unser Überleben zu sichern. 

Ausgelöst wird sie im Stammhirn oder auch Reptilienhirn genannt und genau dann, wenn wir eine Situation als unsicher oder gar bedrohlich empfinden. Das Reptilienhirn ist der älteste Teil unseres Gehirns, es funktioniert noch genau so, wie bei unseren Vorfahren in prähistorischer Zeit. Die Sprache dieses Reptilienhirn sind die Sinneseindrücke. Bei Bedrohung reagiert unser Nervensystem mit Kampf oder Flucht. Wenn Kampf und Flucht ausweglos erscheinen, bleibt die Erstarrung. Das alles sichert erst einmal unser Überleben, unabhängig davon ob die Bedrohung real oder als Kopfkino erlebt wird. 

Angst begleitet aber auch jeden unseren Entwicklungsschritt, vom Säugling bis zum Erwachsenen und ist damit eine grundsätzliche notwenige und hilfreiche Emotion. Unsere ersten Schritte weg von unserer Mutter, wenn wir beginnen eigene Schritte zu gehen oder unsere erste Autofahrt ohne unseren Fahrlehrer, wenn wir die Prüfung bestanden haben. Über diese Ängste hinaus zu gehen, sichert unsere Autonomie. Dann gibt es noch die Ängste, die auf schlechten Erfahrungen beruhen. Meist können wir uns daran nicht erinnern und dennoch begleiten sie uns und können so dominant werden, dass sie uns hindern ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Ängste zeigen sich in vielen verschiedenen Ausprägungen und Situationen, meist kommt sie als ungebetener Gast in Gestalt einer Prüfungsangst, Beziehungs- oder Verlustangst, aber auch als Todes- oder Zukunftsangst. Ängste haben die Eigenschaft uns zu einem Vermeidungsverhalten zu überreden. 

Wir betreiben umfangreichen Aufwand, nicht mit den Angstauslösern in Kontakt zu kommen und räumen der Vermeidung immer mehr Raum in unserem Leben ein. Es kommt häufig zu sozialen Rückzug, der die Ängste noch zusätzlich verstärkt und weitere Probleme mit sich bringt. Wer Angstvoll Menschen hat, vermeidet Kontakt. Wer Angst vor der Enge in Räumen hat, meidet Räume. Wer Angst vor dem Verlust hat, wird schwer loslassen können. Wer Angst vor Abhängigkeit hat, wird vor Bindung flüchten. Meist wollen aber die Ängste etwas anderes zum Ausdruck bringen. Oftmals verbirgt die Angst darunterlegende Gefühle, die nicht zum Ausdruck gebracht werden können oder dürfen, weil diese wiederum schwerer auszuhalten wären. Eine stark zurückgehaltene Emotion wie Wut, Eifersucht, Groll, Trauer, Hilflosigkeit, Verzweiflung, aber auch Aggression und Gefühle der Ohnmacht können sich im Außen als Angststörung zeigen. 

Der Weg hin zu den eigenen Bedürfnissen, bedeutet hinzusehen auf den Ursprung der Angst und damit Einsicht in das dahinter oder darunter liegende belastende Erlebnis oder dem nicht zum Ausdruck gebrachten Gefühl, zu erlangen. Mithilfe professioneller Unterstützung ist es möglich, unangenehme Gefühle wahr- und anzunehmen, um dann zu spüren, wie sie sich verändern können, für ein eigenes, selbstbestimmtes Leben. 

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